Die Stradiņš: Ein besonderer Studienort
Die Rīga Stradiņš University (RSU) gilt als die renommierteste staatliche Medizinhochschule Nordosteuropas. Im QS World University Ranking landete die RSU 2022 unter den 1.000 besten Hochschulen weltweit, beim Times Higher Education Ranking unter den 800 besten.
Stradiņš University - Lettlands "MedSchool"
Die Stradiņš geht auf die medizinische Fakultät der Hochschule Riga zurück, die 1919 gegründet wurde. Seit 2002 trägt die Universität den jetzigen Namen und hat zurzeit insgesamt 8.700 Studenten, davon mehr als 2.500 internationale Studenten und 1.400 wissenschaftliche Mitarbeiter. Neben den internationalen Studiengängen in Medizin, Zahnmedizin, der Pharmazie, Physiotherapie und Krankenpflege bietet die Hochschule auch sozialwissenschaftliche Fächer in englischer Sprache an. Eine ausgeprägte Internationalisierung und ein modernes Studienkonzept, das digitale Technologien integriert und stetig weiterentwickelt wird, bilden die Pfeiler dieser Universität.
Studierende aus über 50 Ländern
Seit 1990 sind Studierende aus der ganzen Welt zum Studium an die RSU gekommen, unter anderem aus Australien, Finnland, Frankreich, Deutschland, Indien, Norwegen, Russland, Schweden, der Schweiz, Großbritannien, der USA sowie vielen anderen Ländern. Zur Zeit kommen Studierende aus mehr als 50 Ländern. Heute hat die RSU immerhin 24 Prozent internationale Studierende. An der medizinischen Fakultät sind es sogar 40 Prozent. Mehr als 1.000 Deutsche bilden hier die größte Gruppe - gefolgt von Schweden, Norwegern, Finnen und Portugiesen. Englisch ist Unterrichts- und Verständigungssprache.
Die "Study Group" als pädagogisches Mittel
Qualitativ anspruchsvoll wird in den Studiengängen Human- und Zahnmedizin von Beginn an in kleinen Gruppen, den "Study Groups", unterrichtet. Diese klassenähnlichen Teams umfassen im vorklinischen Teil nicht mehr als 15 Studierende. Ab dem fünften Semester, in "der Klinik" verkleinern sich die Gruppen nochmal, um effektives Lernen auch an den Universitätskliniken möglich zu machen.
Lediglich Vorlesungen finden im klassischen Frontalstil statt. Bei Seminaren und Arbeitskursen wird großer Wert auf intensiven und engen Austausch zwischen Dozenten und Studierenden gelegt. Regelmäßige Tests während des Semesters fördern den Lernprozess positiv und bedingen eine gleichmäßige Verteilung des Lernpensums. Prüfungen finden auch am Ende der Semester statt, aber nicht in dem an deutschen Hochschulen üblichen Maße.
Technologie, aber nicht um jeden Preis
An vielen neu gegründeten medizinischen Hochschulen werden wichtige Elemente des Studiums aus organisatorischen und aus Kostengründen nur noch digital unterrichtet. Echte handwerkliche Fähigkeiten bleiben dabei auf der Strecke. An der RSU Riga sieht das anders aus: Hier kombiniert man traditionelle Medizinausbildung mit neuen Technologien. Wichtiger Bestandteil der Anatomieausbildung ist zum Beispiel der klassische Präparierkurs.
3D-Technologie kommt ausschließlich begleitend zum Einsatz. Auch die Zahnmediziner:innen können in den ersten Semestern auf umfangreiche Simulationstechnologie zurückgreifen. Wichtigster Aspekt des Studiums bleibt allerdings der frühe Patientenkontakt und der Umgang mit dem Menschen. Praxisnah wenden Studierende das Gelernte im Alltag der Rigaer Zahnklinik an.