Medizinstudium in Hightech-Zeiten
von Kai Schirdewahn | Dez 13, 2019 | Hintergrund
Mehr als 2.000 internationale Medizinstudenten aus über 50 Ländern sind an der Rīga Stradiņš University (RSU) immatrikuliert, darunter knapp 1.100 Deutsche. Die RSU setzt auf kleine Studiengruppen, praktische Übungen und Hightech-Simulatoren.
Einige Studierende haben gerade erfolgreich einen Patienten intubiert. Die Vitalwerte geben Entwarnung, die verabreichte Medikation hat angeschlagen. Nun sind die angehenden Mediziner erleichtert. Obwohl es sich um keinen echten Patienten handelt, sondern um den Sim Man 3G. Dieser medizinische Hightech-Dummy steht den Studenten im Medical Education Technology Centre, dem Simulationskrankenhaus der RSU, zur Verfügung. Übungsbehandlungen werden grundsätzlich in einen weiteren Seminarraum übertragen, in dem die Kommilitonen das Ganze fachmännisch über die Video-Leinwand begutachten.
Hightech-Dummys und virtuelle Simulatoren
Nach vierjähriger Bauzeit eröffnete die Hochschule 2013 das fast sieben Millionen teure Technology Centre. Seitdem trainieren und lernen dort Studenten der Medizin, aber auch ausgebildete Mediziner, die sich in der Facharztausbildung befinden. Die Liste der Simulationssysteme ist lang. Mehr als 35 gibt es im Technology Centre. Sie reichen von einfachen, partiell einsetzbaren Geräten zum Üben intravenöser Injektionen oder dem Legen eines Katheders bis zu komplexen lebensechten Puppen wie dem Sim Man 3G, dem Human Patient Simluator oder dem Sim Newborn. All diese Hightech-Dummys reagieren fast wie echte Patienten und haben viele Dutzend Szenarien gespeichert, die simuliert werden können. Zudem ist das Technology Centre mit rein virtuellen Trainingssystemen ausgestattet. Der Sectra Table etwa ist ein großformatiger Bildschirm mit Touchfunktion, der detailgetreue dreidimensionale Einblicke in den menschlichen Körper ermöglicht. Exzellent geeignet zum anschaulichen Studium der Anatomie-Grundlagen, aber auch um zweidimensionale CTBilder in 3-D-Rekonstruktionen umzuwandeln. Es gibt eine Trainingseinheit für endoskopische Untersuchungen und ein Simulationsgerät für das Legen von Herzkathedern.
Fertiggestellte Großprojekte und die Zukunft
Das Medical Education Technology Centre ist seit drei Jahren in Betrieb. Die lettische Mediziner-Uni hat in den vergangenen Jahren noch weitere Modernisierungsprojekte abgeschlossen. Ein neues Studentenwohnheim für 135 Bewohner, direkt auf dem Campus gelegen, weihte die Universität Ende 2017 ein. Die Uni-Bibliothek wurde zur großen Präsenzbibliothek umgestaltet, die Universitätskliniken, allen voran das Paul Nach vierjähriger Bauzeit eröffnete die Hochschule 2013 das fast sieben Millionen teure Technology Centre. Seitdem trainieren und lernen dort Studenten der Medizin, aber auch ausgebildete Mediziner, die sich in der Facharztausbildung befinden. Die Liste der Simulationssysteme ist lang. Mehr als 35 gibt es im Technology Centre. Sie reichen von einfachen, partiell einsetzbaren Geräten zum Üben intravenöser Injektionen oder dem Legen eines Katheders bis zu komplexen lebensechten Puppen wie dem Sim Man 3G, dem Human Patient Simluator oder dem Sim Newborn. All diese Hightech-Dummys reagieren fast wie echte Patienten und haben viele Dutzend Szenarien gespeichert, die simuliert werden können.
Zudem ist das Technology Centre mit rein virtuellen Trainingssystemen ausgestattet. Der Sectra Table etwa ist ein großformatiger Bildschirm mit Touchfunktion, der detailgetreue dreidimensionale Einblicke in den menschlichen Körper ermöglicht. Exzellent geeignet zum anschaulichen Studium der Anatomie-Grundlagen, aber auch um zweidimensionale CTBilder in 3-D-Rekonstruktionen umzuwandeln. Es gibt eine Trainingseinheit für endoskopische Untersuchungen und ein Simulationsgerät für das Legen von Herzkathedern. Hospital, grundlegend saniert.
Das wohl größte noch ausstehende Projekt der Uni ist die Errichtung eines neuen Study, Research and Sports Centre 200 Meter vom ursprünglichen Hauptgebäude entfernt. Auf 10.000 Quadratmetern sind Seminarräume und Auditorien, ein großes pharmazeutisches Labor und eine Multifunktions-Sporthalle geplant. Finanziert hat die RSU dies zum großen Teil aus eigenen Mitteln, zudem sind Fördergelder des lettischen Staates sowie EU-Projektgelder geflossen. Der Nutzen, den lettische wie internationale Medizinstudenten daraus ziehen, ist hoch. Solch umfangreiche Investitionen in den Ausbau von Forschungseinrichtungen findet man in anderen Ländern der EU selten.